10. Mike Oldfield
Geboren wurde Michael Gorden Oldfield am 15.05.1953. Er erlernt das Gitarrenspiel schon in früher Kindheit bei seinem Vater. Kurze Zeit machte er mit seiner Schwester Sally zusammen Musik. Doch dann widmete er sich mehr der experimentellen Rockszene. Bereits 1973 veröffentlicht er das Album, was seine gesamte weitere Künstlerlaufbahn weitestgehend bestimmen sollte "Tubular Bells". Es ist ein völlig allein eigespieltes Monumentalwerk, welches nur 2 ca. 25 Minuten lange Musikstücke enthält. Nach einigen weiteren Veröffentlichungen schafft er es 1980 mit "QE2" auch kürzere (also radiotaugliche) Stücke zu veröffentlichen. Der Coversong "Arrival" (von ABBA) wird seine erste erfolgreiche Singleauskopplung. Hier hört man auch eindrucksvoll den für Mike Oldfield typischen Gitarrensound. In den Folgejahren landet er einige weitere Hits, 1983 mit "Moonlight Shadow" einen absoluten Welthit. In den 90ern wurde es etwas ruhig um Mike Oldfield, aber zur Jahrtausendwende brachte er sich mit einer Neuaufnahme von "Tubular Bells" (Millenium Bell) wieder ins Gespräch. Mike Oldfield gehört für mich zu den besten Gitarristen der Welt, weil er einen ausgeprägten eigenen Stil hat und dies über viele Jahre unter Beweis gestellt hat. Er ist übrigens nicht nur Gitarrist, sondern beherrscht eine Vielzahl von weiteren Instrumenten.
9. David Evans "The Edge" (U2)
Die irische Band U2 wird wohl jeder kennen. Ihren Gitarristen mit dem Spitznamen "The Edge" zähle ich zu den Besten der Welt, vor allem aber zu meinen absoluten Lieblingsgitarristen. Die Ursprünge von U2 gehen bis etwa 1976 zurück, doch erst Anfang der 80er Jahre beginnt sich die Öffentlichkeit für die Jungs zu interessieren. Mit "Sunday Bloody Sunday" gelingt ihnen ein erster Singlehit. Weitere folgen z.B. "Pride", aber erst 1987 gelingt ihnen mit "The Joshua Tree" der absolute Durchbruch. Von diesem Album gingen weltweit binnen 6 Monaten über 10 Millionen Alben über den Ladentisch. The Edge hatte daran mit seinem einprägsamen Gitarrenstil entscheidenden Anteil. Mit "Rattle & Hum" gingen U2 dann ein wenig in Richtung Ruthm & Blues, später dann mehr in Richtung Avantgarde. Man kann ja zu den unterschiedlichen Schaffensperioden der Band stehen wie man will, aber Evans glänzt in allen Stilrichtungen als ausgeprägt kreativer Gitarrist. Da er neben einigen Ausflügen von Bono an die Aklustikgitarre, der einzige Gitarrist der Band ist, vereint er Rhythmus- und Leadgitarre auf seine Weise. Daher musste er auch unbedingt mit in meine Top10.
8. Brian May (Queen)
Auf Platz 8 stelle ich den Gitarristen der legendären Band Queen, Brian May. Der Sänger Freddie Mercury war zwar der bekannteste Kopf bei Queen, doch der typische Queen-Sound wurde maßgeblich von ihrem Gitarristen Brian May geprägt. Er ist nicht nur ein einzigartiger Gitarrist, sondern er war auch neben Mercury Songwriter der Band. 1972 wurde die Band bei EMI unter Vertrag genommen, schon mit ihrem ersten Album "Queen I" wird man auf sie aufmerksam. Der absolute Durchbruch gelang dann 1975 mit "Bohemian Rhapsody" einem der absoluten Klassiker der Rockgeschichte. Viele weitere Hits folgten, bis die Band mit dem Tod von Freddie Mercury 1991 quasi über Nacht aufhörte zu existieren. Brian May versteht es wie kaum ein anderer die eigenartigsten Sounds aus seiner Gitarre zu entlocken. Das geht vom Kreischen einer Motorsäge bis hin zu weichen fließenden Riffs. Mit seiner einzigartigen Spielweise hat er sich einen Platz im Olymp der Gitarristen gesichert.
7. Carlos Santana
Carlos Santana ist seit nunmehr fast 40 Jahren einer der bekanntesten und besten Gitarristen der Welt. Geboren wurde er am 20.06.1947 in Mexiko. Seine Musik wurde anfangs stark von John Lee Hooker und B.B. King (also dem Blues) beeinflusst. 1966 wurde die Santana Blues Band gegründet, welche sich seitdem mit einer brillanten Symbiose von afro-kubanischen Rhythmen und klassischen Rock einen Namen machten. Legendär ist sein Auftritt beim Woodstock Festival 1969. Nach einigen Hits in den 70ern z.B. "Black Magic Woman" und "Samba Pa Ti" hörte man allerdings nicht mehr viel von ihm. Erst 1999 mit seinem Album "Supernatural" gelang im ein grandioses Comeback. Santana ist ein begnadeter Rhythmusgitarrist, wie auch ein technisch versierter Leadgitarrist. Seine Gitarrensoli ziehen den Hörer richtiggehend in den Bann und seine Gitarre würde ich aus vielen anderen jederzeit heraushören.
6. Eric Clapton
Ebenfalls schon lange im Geschäft ist "Mr. Slowhand" Eric Clapton. Der am 30.03.1945 in der englischen Grafschaft Surrey geborene Clapton begeisterte sich schon früh für den amerikanischen Blues, welcher seinen Musikstil auch stark prägt. 1964 trat er den "Yardbirds" und 1965 den "John Mayall's Bluesbrakers" bei, später gründete er mit "The Cream" seine erste eigene Band. Nach einigen Erfolgen, hatte er in den 70er Jahren starke Drogenprobleme, die er erst in den 80er Jahren los wurde. Er war eigentlich nie ganz weg vom Fenster, aber erst in den 90er Jahren gelang ihm mit seinem "Unplugged" Album ein umwerfender Erfolg, mit dem er gleichzeitig zu seinen Blueswurzeln zurückkehrte. Eric Clapton wird weithin als bester weißer Bluesmusiker bezeichnet, und da ist auch was Wahres dran. Gegenüber seinen gesanglichen Qualitäten, die mehr Mittelmaß sind, ist sein Gitarrenspiel als genial einzustufen. So viel Gefühl wie er legt kaum ein anderer Gitarrist in dieses Instrument. Als Musikbeispiele möchte ich "Cocaine" und das allseits bekannte "Layla" sowie die Ballade "Wonderful Tonight" nennen.
5. Gary Moore
Einer der umstritteneren Vertreter in dieser Rubrik ist sicherlich Gary Moore. Er wurde am 04.04.1952 in Belfast geboren. Schon als 11jähriger fing er an Gitarre zu spielen. Bekannt wurde er als zeitweiliges Mitglied bei "Thin Lizzy" und "Colloseum II". Mit Phil Lynott (Frontmann bei Thin Lizzy) hatte er schon davor und auch in den 80ern noch einmal zusammengearbeitet (Out in the fields), bevor dieser 1986 starb. Gary Moores erstes Soloalbum erscheint aber schon 1978 und mit "Parisienne Walkways" hat er seinen ersten Singlehit. In den Folgejahren versucht er sich mit wechselndem Erfolg als Hardrockgitarrist und -sänger. Besonders gefallen mir "Military Man" und "Over the Hills and Far away". Er ist in dieser Zeit viel auf Tour, unter anderem auch mal mit Ozzy Osbourne, Van Halen oder AC/DC. Seit den 90er Jahren wendete sich Gary Moore mehr und mehr dem Blues zu. Mit "Still Got The Blues" schafft er ein Meisterwerk des Genres. Zweimal konnte ich ihn in den letzten Jahren live sehen, da beweist er wirklich, dass er zu den besten Gitarristen der Welt gezählt werden muss. Harte, schnelle und rockige Nummern bringt er genauso authentisch rüber, wie getragene Bluesballaden und flotte Gitarrensolos. Zumeist bedient er sich dabei der klassischen Gibson-Bluesgitarre. Einige seiner Kritiker unterstellen ihm, dass er nur andere nachahmt, aber ich kann das so nicht bestätigen. Ich kenne viele seiner Alben und habe ihn wie gesagt zweimal live gesehen, der Mann beherrscht die Gitarre, wie nur wenige andere.
4. Mark Knopfler (Dire Straits)
Wieder ein Vertreter der Gattung mäßiger Sänger aber toller Gitarrist. Mark Knopfler ist für viele der Gitarrist schlechthin. Mit seinen flotten Gitarrensolis aber auch tragendem Melodiespiel ist er eine Größe in der Branche. Bekannt wurde er als Gitarrist von Dire Straits, inzwischen ist er aber auch solo erfolgreich. Leider habe ich ihn noch nie live gesehen, aber schon etliche hervorragende Live-Aufnahmen von und mit ihm gehört. Selten erlebt man einen Gitarristen der solche Spielfreude rüberbringt. Knopfler ist inzwischen ebenfalls schon 55 Jahre alt (1949 geboren). Mit Dire Straits hatte er bislang seine größten Erfolge "Brothers in Arms", Sultans of Swing" und "Money for Nothing". Besser gefallen mir aber noch die längeren konzertanten Stücke wie "Private Investigations" oder "Telegraph Road". Dort zeigt sich seine ganze Meisterschaft. Seit 1996 geht er zwar Solopfade, aber in seinen Konzerten stimmt er immer noch die alten Klassiker an. Seine Lieblingsgitarre ist die Fender Stratocaster, welche er auf so einmalige Weise zum klingen bringt, wie kaum ein anderer.
3. Lindsey Buckingham (Fleetwood Mac)
Fleetwood Mac gibt es ja schon seit Ende der 60er Jahre, aber erst 1975 kam der Gitarrist Lindsey Buckingham zusammen mit seiner Freundin, der Sängerin Stevie Nicks hinzu. Mit den beiden sollte die Erfolgsgeschichte der Band noch einmal völlig neu beginnen. Schon beim ersten Album mit Buckingham/Nicks waren Hits wie "Over My Head" und "Rhiannon" dabei, wo Buckingham zeigte was in ihm steckt. Doch mit dem Erfolg des 1977er Albums "Rumours" wird das noch einmal getoppt. "Go your own way" und "Don't Stop" sind inzwischen Klassiker, weitere Erfolge folgen. Für mich jedoch ist "I'm so Afraid" das Sahnestück an sich. Hier brilliert Lindsey Buckingham auf seine unnachahmliche Art. Dieses Stück ist auch heute noch Höhepunkt eines jeden Live-Konzertes. Auch bei der Akustikversion von "Big Love" kann man sein besonderes gitarristisches Talent bewundern. Ich habe ihn letztes Jahr bei der Welttournee von Fleetwood Mac live gesehen, und seitdem gehört er für mich zu den besten Gitarristen der Welt. Zweiflern empfehle ich auf jeden Fall den Genuss des schon genannten "I'm so Afraid" in der Liveversion.
2. David Gilmour (Pink Floyd)
Mein absoluter Lieblingsgitarrist allerdings ist David Gilmour von Pink Floyd. Er kam zwar erst 1969 zur Band für den wegen Drogenexzessen unhaltbaren Syd Barrett, aber er hat die Band mit seinem Gitarrenspiel beeinflusst, wie kein anderer. Warum ich ihn nicht auf Platz 1 setze, erkläre ich noch
. Pink Floyd etablierte sich mit ihm als Gitarristen als eine der innovativsten Rockbands der 70er Jahre.
Bereits in dem 1972 gedrehten Konzertfilm "Live in Pompeji kann man seine Gitarrenkünste aufs Feinste bestaunen. Absolute Höhepunkte folgten mit den Alben "Dark Side Of The Moon" (bis heute weltweit über 35 Millionen mal verkauft) und "Wish You Were Here". Den berühmten Gitarrenpart aus dem Titelsong kennt bis heute jedes Kind. Das folgende Album "Animals" ist noch stärker durch Gilmours Gitarrenspiel geprägt, vor allem . Doch der wahre Höhepunkt sollte 1979 mit "The Wall" erst noch folgen. Das nie als Single ausgekoppelte "Comfortably Numb" bietet dem geneigten Hörer einen Gitarrenpart der allerfeinsten Sorte (von einer internationalen Musikkritikerjury zu drittbesten Gitarrensolo aller Zeiten gewählt). Ich konnte die Band mit Gilmour an der Gitarre 1994 live in Berlin bestaunen, wo Gilmour bewies, dass er sein Instrument auch live bestens beherrscht. Auf dem (auf dieser Tour mitgeschnittenen) Livealbum "Pulse" gibt es aber mit "Sorrow" und "Run like Hell" weitere Highlights.
1. Jimi Hendrix
Auch wenn der "Gitarrengott" Jimi Hendrix nicht mein Lieblingsgitarrist ist, gebührt ihm in dieser Reihenfolge der erste Platz. Kein anderer Gitarrist hat mit seiner extrovertierten Spielweise und Experimentierfreudigkeit ganze Generationen von Musikern derart beeinflusst. Er war einer der ersten Gitarristen, die aus ihrer Gitarre mehr als die puren Seitenklänge herausholten. Mittels Verstärkertechnik, Verzerrer, Rückkopplungen und diverser exotischer Spieltechniken bereitete er diversen Hardrockgitarristen den Weg. Er traktierte sein Instrument nicht nur mit Fingern und Plektrum, sondern auch mit den Zähnen, der Zunge dem Arm usw. dass es eine wahre Freude war. James Marshall Hendrix (wie er richtig hieß) wurde am 27.11.1942 in Seattle geboren. Bereits am 18.09.1970 verstarb er 27jährig in London als Folge seines exzessiven Drogen- und Alkoholkonsums. Wie kein anderer hatte er es aber in wenigen Jahren geschafft, die Hörgewohnheiten weltweit zu verändern. Mit 16 Jahren kaufte er sich seine erste E-Gitarre und binnen 10 Jahren stieg er mit seiner Spielweise in den Gitarrenolymp auf. Er ging nach London, wo er in kürzester Zeit zu einem Superstar wurde. 1967 landete er 3 Top10 Hits: "Hey Joe", "Purple Haze" und "The Wind Cries Mary". Doch ewrst nach einem exzessiven Auftritt beim Festival in Monterrey hatte er auch in seinem Heimatland den ersehnten Erfolg. Einer der absoluten Höhepunkte seiner Karriere war sicherlich sein Auftritt beim legendären Woodstockfestival 1969, wo er es wagte, die US-Nationalhymne "Star Spangled Banner" mit der E-Gitarre völlig neu zu interpretieren. Man munkelt dass die an Bombeneinschläge erinnernden Klänge seiner Gitarre, eine Anklage gegen den Vietnamkrieg wären. Ich persönlich höre Hendrix nicht sehr oft, verehre ihn aber um so mehr.
So das waren bzw. sind sie also meine persönlichen Gitarreros
. Wenn die alle zusammen mal eine Session spielen könnten.... *seufz* Eigentlich war es schwer und es ist sicherlich ungerecht, bei all diesen tollen Gitarristen eine Nominierung und erst recht eine Platzierung hinzubekommen, aber ich wollte es versuchen.